Jasmin Kabus-Bardoux – Denn Technik-Redakteure jonglieren nicht nur mit Zahlen

Jasmin Kabus-Bardoux – Denn Technik-Redakteure jonglieren nicht nur mit Zahlen

Bei einem Kaffee im Weinhaus Wabnitz lerne ich die Gründerin einer im Social-Media vertretenen Lüneburger Gruppe genauer als bisher kennen. Sie war mir als eine gute Organisatorin und Netzwerkerin bekannt, mit guten und oft ausgefallenen Ideen für interessante Veranstaltungen. Und dank ihrer engagierten Gründerin ist die Gruppe über ihre virtuelle Existenz hinaus im realen Leben sehr aktiv.

Sie liebt es, Veranstaltungen der Gruppe zusammen mit Ihren engagierten Mit-Moderatoren zu organisieren und sich oft etwas Neues auszudenken. Von Schnupper-Tanzkursen über Wanderungen und  monatliche Businesstreffen ist viel dabei. Auch bei größeren Events der aktiven Lüneburger behält sie den Überblick und strahlt dabei eine innere Ruhe aus.

Doch diese Gruppe zu leiten, ist nur ein Teil ihres Lebens. Heute lerne ich sie nun als Technikerin kennen. Ihr Weg bis dahin war kein gerader und von Anfang an bestimmter Weg. Eigentlich wollte sie ja als Grafikerin in die Werbebranche gehen, hat ein Studium begonnen, es sich dann aber anders überlegt. Technik fand sie da spannender. „Und dabei hatte ich in Mathe und Naturwissenschaften eher schlechte Noten“ schmunzelt sie dabei im Rückblick. Mit 98 Studenten und einer (!) weiteren Studentin hat sie daraufhin in Lüneburg Automatisierungstechnik studiert und stellte fest, dass es Spaß macht. Das aber auch nicht bis zum Ende, es war nun ZU technisch! Die Kombination aus Grafik und Technik und somit den goldenen Mittelweg fand sie schließlich an der FH Merseburg mit dem Studiengang Kommunikation und technische Dokumentation.

Was man damit macht? Das habe ich sie auch gefragt. Das ist Grafikdesign und Technik zugleich, dient zum Beschreiben, Illustrieren und zum Anleitungen schreiben von technischen Anlagen. Oft wird sowohl eine schriftliche Anleitung, als auch eine illustrierte Anleitung ohne Sprache und Worte für eine Industrieanlage gebraucht. Und das macht eine Diplom Technik-Redakteurin wie Jasmin Kabus-Bardoux.

Ihre Diplomarbeit schrieb sie dann eineinhalb Jahre lang in Australien. Die sehr fortschrittlichen Universitäten dort boten ihr Möglichkeiten, die sie in Deutschland nicht gefunden hatte. Außerdem… Australien… das ist Land, das sie seit ihrer Jugend nicht mehr losgelassen hat. Da gab es viele Argumente, das Diplom „downunder“ zu schreiben. Nebenbei züchtete sie dort nämlich auch noch Rennpferde. Dem Wunsch, ihr weiteres Leben in Australien zu verbringen, gab sie nun doch nicht nach, denn „meine Familie, die mir sehr viel bedeutet, hätte mir auf die Dauer doch zu sehr gefehlt.“ Zudem lernte sie am Tag ihrer Rückkehr und Zeit der Entscheidung, ob Süd- oder Nordhalbkugel, ihren Mann kennen, der seine zwei Kleinkinder mit in die Partnerschaft brachte. Innerhalb von vier Wochen wurde sie also zusätzlich noch zweifache ‚Mutter‘.

Sie hatte bereits aus ihrem Studium Erfahrungen mit der Selbstständigkeit, hat also 2007 ihr Unternehmen für Web-Design und Technikredaktion gegründet, die Social-Media-Gruppe zum Leben erweckt und so ihr Leben und Wirken um ihre kleine Familie herum organisiert. Das ist auch nur möglich mit aktiver Hilfe ihres Mannes, der in der Gastronomie tätig ist, andere Arbeitszeiten hat als sie und mit großer Hilfe ihrer Eltern. „Ohne sie wäre meine Selbstständigkeit gar nicht möglich gewesen“ erkennt sie und berichtet von den Schwierigkeiten, einen passenden Babysitter zu finden, wenn sie zeitweise einen braucht. Sie hatte schon die Idee, eine Babysitterbörse einzurichten, hat es aber bisher nicht verwirklicht. „Das würde so vielen Eltern zugutekommen, ein Mädchen oder Jungen mit einer Grundausbildung im Babysitten, auch kurzfristig,  finden zu können.“

Was sind ihre weiteren Pläne und Träume?

Pssst, ich habe das große Vertrauen von Jasmin und das Privileg, ihre Pläne zu kennen, werde sie aber nicht verraten. Noch nicht, denn wenn es soweit ist, werden wir hier darüber berichten – und zwar im ganz großen Stil. Nur so viel: Es hat was mit Lüneburg und mit Internationalität zu tun. Und es ist ein gemeinsames Projekt von Jasmin und ihrem Mann. Lassen Sie sich überraschen!

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